top of page
  • Facebook - White Circle
  • Instagram - White Circle
  • YouTube - White Circle

NEUESTE
BEITRÄGE:

AutorenbildChristoph Lorenz

Schiller - Aesthetic Perfection - Better Strangers (2019)


Schiller - Morgenstund (2019)

Genre: Ambient / Pop

Release: 22.03.2019

Label: Sme Media (Sony Music)

Spielzeit: 120 Minuten

Fazit:

2019 wird das „Schiller“-Jahr. Soundvisionär Christopher von Deylen veröffentlicht sein neues Album und geht auf große Arena-Tour. Mit Hits wie "Das Glockenspiel, "Dream Of You" oder "Ruhe" und seinen Nr. 1-Alben „Weltreise“, „Leben“, „Sonne“ und „Opus“ avancierte von Deylen zu Deutschlands Elektronik-Künstler Nr. 1. Von Gold- und Platin-Auszeichnungen gekrönt, feiert „Schiller“ seit Jahren auch international Erfolge. Kein Wunder, dass das neue Album „Morgenstund“ weltweit heiß erwartet wird. Sechzehn neue Stücke im atemberaubenden, einzigartigen „Schiller“-Sound entstanden auf langen Reisen und an außergewöhnlichen Orten. In Metropolen wie London, Toronto, Berlin und Tehran, aber auch in den Alpen und einem kleinen Tal in Südtirol, der kasachischen Steppe oder im legendären Genesis-Studio The Farm in Südengland. Christopher von Deylen liebt die Stille und ist doch immer auf der Suche nach dem perfekten Klang, oft im intensiven musikalischen Austausch mit Künstlern ganz unterschiedlicher Genres, Kulturen und Nationen. Der mehrfach oscarprämierte Musikproduzent und Komponist Giorgio Moroder ließ sich für das neue „Schiller“-Album auf die Zusammenarbeit mit von Deylen ebenso ein, wie Nena, „Genesis“-Legende Mike Rutherford, „Pink-Floyd“-Live-Drummer Gary Wallis, Weltklasse-Bassist Doug Wimbish und die persische Dotar-Spielerin Yalda Abbasi. „Morgenstund“ besticht durch Klarheit und Kraft. Der Elektronik-Romantiker von Deylen setzt damit für sich musikalisch neue Maßstäbe und verdichtet zugleich die Essenz aus zwanzig Jahren „Schiller“. Jeder Track ein kleines Kunstwerk, eine in sich geschlossene Geschichte, die es zu entdecken gilt. Spektakulär und äußerst spannungsgeladen: Ein Treffen mit Stimm-Wunder Rebecca Ferguson in London. Einen Tag zog sich die Sängerin mit dem Komponisten zurück. Gemeinsam kreierten sie in den geschichtsträchtigen RAK Studios einen Song, der einen die unerträgliche Leichtigkeit der Liebe in epischer Breite spüren lässt. Leidenschaftliches Begehren und inneres Beben inklusive. Anders der Titelsong: Sehnsuchtsvoll küsst Nena den Morgen wach. Wir wollen mit ihr singen, mit ihr tanzen, das Leben feiern. Nena, die Traumweltenbürgerin, ist auf dem neuen „Schiller“-Album großartig, weil sie so wunderbar lässig die Sonne einfängt. Vielleicht auch, weil der Weltensammler Christopher von Deylen weiß, wieviel Raum und Freiheit Musik braucht. Diese Freiheit schenkt er sich und seinen musikalischen Gästen seit Jahren. Das Schöne daran: Trotz oder gerade wegen dieser inspirierenden Kollaborationen ist Christopher von Deylen in seiner Eigenständigkeit unübertroffen. Konsequent konzentriert er seine Musik auf das Wesentliche. Direkt, ehrlich, unbestechlich. Mit seinem neuen Album ist der Soundvisionär angekommen in diesem einen Moment, in dem Du alles erkennst, alles fühlst, alles bist. Verbunden in und mit dem Universum, dass Dich jeden Tag neu inspiriert. So sind die sechzehn Tracks des neuen „Schiller“-Albums auf ihre ganz eigene Art auch eine Hommage an das Leben. Klangwelten von außergewöhnlicher Kraft und Schönheit, in denen das gesprochene Wort in einigen Momenten so wichtig ist wie die Musik: Das neue „Schiller“-Album lädt ein zu einer Reise durch einzigartige und außergewöhnliche Klangwelten, die unsere Träume, Sehnsüchte und Hoffnungen in sich tragen. Am 22.03.2019 erscheint „Morgenstund“ als Download, Deluxe Edition mit CD und Blu-ray, Doppel-Vinyl, Limited-Super-Deluxe-Edition mit Doppel-CD und Doppel-Blu-ray und Limited-Ultra-Deluxe-Edition mit drei CDs und drei Bu-rays über Sme Media (Sony Music).

Irgendwie ist so ziemlich jedes Werk von „Schiller“ ein eigener, kleiner Kosmos ganz für sich, der stets mit einer neuen, begrüßenswert vertrauten und dabei doch immer auch andersartigen Fülle an verschiedenen Einflüssen und Nuancen bereits bestehende Klanglandschaften weiter anreichert. Gewisse Eigenschaften teilen sie aber dennoch, sie alle sind in ihrer Summe wohl am ehesten als organisch, voll, inspirierend, klar, hell, sphärisch und meditativ zu bezeichnen. „Willkommen in der Welt von Schiller“ - So oder so ähnlich beginnen die zahlreichen Quasi-Konzeptalben des Hamburgers seit jeher und auch hier macht „Morgenstund“ natürlich keine Ausnahme, sondern nimmt den Hörer mit jener kurzen, doch wirkungsvoll wärmenden, traditionellen Begrüßung in Empfang, bevor das spirituell angehauchte „Harmonia“ mit behutsamen Chill-Out-Sounds und vorsichtig eingeflochtener Gitarre fortsetzt. „Universe“ setzt danach mit der Stimme von Tricia McTeague erste, individuelle Akzente und lässt dezent pulsierend die Energien fließen, ohne dabei zu aufgeregt zu agieren, ehe zusätzliche Percussion auf himmlische Synthies trifft.„Dreamcatcher“ wartet hingegen mit einer Kooperation mit dem kanadischen R‘n‘B-Act Jamaal Desmond „Jhyve“ Bowry und ordentlich Airtime-Qualitäten auf. Der Tag ist erwacht! Auch der „Baum des Lebens“ verströmt mit pointiert eingesetzten Trommeln, sehnsüchtigen Samples und einem ruhig pochenden Beat die positiven Kräfte des typischen „Schiller“-Sounds im leicht esoterisch angehauchten Gewand. Mit dem wirklich großartigen „Avalanche“, welches eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Roland Meyer von „Schwarz“ darstellt, wird es danach erstmals energetischer. Es ist lupenreiner Pop von wunderschöner Erhabenheit, die sogleich befreite Vibes auslöst. Wer „Schiller“ bereits etwas länger kennt, weiß um die so zahllosen, wie bereichernden Features mit diversen Künstlern unterschiedlichster Herkunft und Couleur, die hier jeweils immer wieder ihre charakteristische Note einbringen und die ohnehin schon stimmungsvolle Ambient-Basis somit zu ausgewogenen Anteilen bereichern. So auch bei „Das Goldene Tor“, dessen orientalische Exotik durch Iranerin Yalda Abbasi transportiert wird, die durch ihr virtuoses Spiel der landestypischen Dota begeistert, deren Spirit sich noch bis zu „Berlin Tehran“ zieht. Richtig gelesen: Wer sich beispielsweise an die beiden Teile von „Rostock“, „Soho“ oder „Berlin - Moskau“ aus der bestehenden Diskographie erinnert, wird schnell feststellen, dass von Deylen auch hier seinem Prinzip treu bleibt und einige der bekanntesten Metropolen in seinen Klängen verewigt. Mit einer verhältnismäßig kurzen Spielzeit von etwas über einer Minute, ist der instrumentale Städtetrip jedoch eher als atmosphärisches Interludium in abwechslungsreicher Unplugged-Manier zu verstehen. „In Between“ mit Jan Blomqvist schafft durch leichte House-Komponenten einen merklichen Gegenpol zu vorherigen Stücken, ohne den Fluss zu stören. Für den Titeltrack „Morgenstund“ hätte man sich wohl keine passendere Intonation als Susanne „Nena“ Kerner erbitten können, die dem Konstrukt mit ihrer allseits gewohnt verträumten Leichtigkeit viel authentisch-poppige Sanftheit zuführt. Das mystische Epos „Shangri La“ webt eine recht experimentelle Note in den gewohnten Sound ein und zeichnet so beeindruckend schnell ein lebhaftes Bild fern des Hier und Jetzt. Für „Lichtjahre“ konnte „Schiller“ gar den mehrfach prämierten Produzenten Giorgio Moroder gewinnen, dessen feinfühlige Arbeit hier deutlich hörbar den Großteil des Arrangements ausmacht und als einer der wenigen Songs tanzbar nach vorne geht. „New Day“, ein weiteres Featuring mit „Schwarz“, fügt sich im Folgenden wieder schlüssiger in das Gesamte ein und arbeitet die beruhigende Stimme auf Basis von reduziertem Purismus perfektionistisch heraus, melancholisch schwelgend geht es bei „Over you“ zu. Thorsten Quaeschning von „Tangerine Dream“ unterstützt „Morgenstern (Ausschnitt)“, das mit seinen hypnotischen Synth-Linien sphärische Tiefe erzeugt, bis das romantisierende „Love“ durch Mitwirkung der Schwedin Rebecca Ferguson für einen harmonisch runden Abschluss sorgt. Also: „Morgenstund hat Gold im Mund“? Eine signifikante Weiterentwicklung ist nach dem rund drei Jahre zurückliegenden „Future“ nur bedingt zu verzeichnen, stattdessen sieht Christopher von Deylen von allzu gewichtigen Experimenten ab und fixiert sich wieder gefühlt mehr auf seine musikalischen Wurzeln. Die durchdachte Integration diverser Acts stellt auch in 2019 den absoluten Mehrwert im schiller‘schen Kosmos dar und lässt die zugegeben manchmal recht gleichförmigen Strömungen angenehm locker aufatmen. Ambient belassener Seelenbalsam-Electro trifft Weltmusik-Anleihen! Und so kann „Schiller“ auch nach all der Zeit noch immer unbestritten für sich beanspruchen, ein wahrer Meister seines Fachs zu sein, dem es mit scheinbarer Leichtigkeit gelingt, universelle Emotionen und Momente für den Rezipienten greifbar zu machen und dabei das Besondere im Alltäglichen zu finden. „Schiller“: Instrumentale Poesie, stärkende Reflexion, sanfte Sinnesreise und ein innerlich reinigender Quell der Ruhe... Da geht die Sonne auf, oder?

Informationen:

http://www.schillermusic.com

https://www.facebook.com/schillermusic/

 

Aesthetic Perfection - Into The Black (2019)

Genre: Electro / Alternative

Release: 29.03.2019

Label: Close To Human Music

Spielzeit: 44 Minuten

Fazit:

„There is a darkness, it breeds just hate and war, our inner conflict, the seeds of vitriol!“, schreit Daniel Graves in den eröffnenden Zeilen von „Gods & Gold“, welches die mörderische Gitarrenarbeit von niemand Geringerem als Richard Z. Kruspe von „Rammstein“ in sich vereint. Jene ersten Worte fangen genau das perfekt ein, was wir von „Into The Black“, dem insgesamt fünften Studioalbum der in Los Angeles beheimateten Industrial-Pop-Band „Aesthetic Perfection“, erwarten können. Dunkel und grob, aber auch zweifelsohne eingängig und melodisch, baut „Into The Black“ auf die eigenen Wurzeln auf, während es seinen Blick zugleich fest auf die Zukunft richtet. Angefangen bei den eindringlich elektronischen Melodien eines „Supernatural“ und den scheppernden Gitarren in „Echoes“, über die drückenden Beats von „No Boys Allowed“, bis hin zu zu den aufsteigenden Höhen bei „Mouring Doves“, hebt Daniel Graves die transgressive Kunstform, besser als Industrial Pop bekannt, auf ein neues Level. Basierend auf Themen wie Moral, spirituelle Desillusionierung und Selbstreflexion. Zusammen mit einem All-Star-Kader aus namhaften Kollaborateuren, wie etwa dem zuvor genannten Richard Z. Krupse, Jinxx von „Black Veil Brides“, Mick Kenney von „Anaal Nathrakh“ oder Krischan Wesenberg von „Rotersand“, kennzeichnet „Into The Black“ das bisher gereifteste „Aesthetic Perfection“-Werk und zugleich eine der am meisten erwarteten Veröffentlichungen des aktuell laufenden Jahres. Das nunmehr fünfte Studioalbum „Into The Black“ erscheint am 29.03.2019 sowohl digital als auch streng auf eintausend Einheiten limitierte CD, fünfhundert Farb-Vinyls und zweihundert Kassetten über das bandeigene Label namens Close To Human Music.

Das eröffnende „Gods & Gold“ lässt schon gleich zu Beginn zwei gänzlich differenzierte Welten aufeinandertreffen, die scheinbar komplett verschieden sind und dabei doch so hervorragend miteinander harmonieren: Harter Industrial trifft auf kernigen Metal! Für dieses Vorhaben hat Graves sich mit Saitenakrobat Richard Z. Kruspe (bekannt durch sein Solo-Projekt „Emigrate“ und natürlich „Rammstein“) äußerst prominente Unterstützung an Bord geholt. Die Gegensätze aus scharf schreddernden Electro-Spitzen und rauen Gitarrenriffs arbeiten perfekt miteinander. Zeitweise angedeuteter Dubstep und krass inszenierte Breakbeats bewegen sich hier stilsicher im wütend stampfenden Takt, welcher die aggressiv geshouteten Strophen schließlich zu einem melancholisch klagenden Chorus aufspaltet. Das unmittelbar nachfolgende „Wickedness“ fährt gewohnt hochwertiges Futter für die Clubs auf, so wie die Fans es lieben. Hier regieren anzüglich-verquere, ungemein tanzbare Rhythmen in bester Aesthetic-Manier. Das minimalistisch gehaltene Grundgerüst aus leichten EBM-Anleihen wird zusätzlich durch soundtechnisch verspielte Details bereichert, bis der geschickt druckvolle Dancefloor-Hammer zu seinem Höhepunkt noch mehr an raschem Tempo, pulsierender Energie und kochender Intensität mächtig zulegt. Jenen vorausgegangenen Flow macht sich auch das harsch prügelnde „No Boys Allowed“ sogleich selbstbewusst zu Eigen: Tonale Disharmonien paaren sich heuer mit ungemein giftig flackernden Einschüben und zeichnen so ein beängstigend dreckiges Flair, bei dem kein Bein mehr stillstehen dürfte. „Supernatural“ ist nach der schroffen Gangart dann ein kompletter Stilbruch mit den bisherigen drei Titeln. Getragen von verzerrten Vocoder-Samples bleiben die Strophen eher zurückhaltend instrumentiert und dennoch anschmiegsam finster, bis diese im Refrain unerwartet mit sehnsuchtsvoll heischender Catchyness kollidiert. Erfrischend anders, gewohnt facettenreich, einfach überraschend und ganz groß! Auch „Echoes“, eine anmutig schöne Kollaboration mit „Jinxx“, führt den Hörer ein gutes Stück weiter aus der anfangs stark verdichteten Finsternis heraus. Eine behutsam eingesetzte Gitarre macht sich hauchzart groovend bemerkbar, während darüber ein puristischer Beat voll poppiger Eingängigkeit schwebt. „We Wake Up“ klinkt sich aus jener aufgebauten Atmosphäre nicht einmal annähernd gewollt aus, sondern verstärkt den entsprechenden Eindruck nur umso mehr. Abermals mit „Jinxx“ und sogar „Rotersand“-Chef Krischan Wesenberg an der Seite, weist Graves hier erheblich dichte Radio-Qualitäten auf, deren heimelig sehnsüchtigen Avancen nur temporär von seiner wechselhaften Intonation aufgebrochen werden. In weitaus familiäreren Bahnen ist danach „If I Die“ anzusiedeln, bei dem zerrige Riffs inklusive ausuferndem Solo ein organisches Bündnis mit elegischem Electro-Pop schließen. Definitiv abermals eine recht gewagte Mischung der Elemente, die zwar wirklich schnell und gut ins Ohr geht, im direkten Vergleich mit den vorherigen Songs aber bestenfalls solide ist. Beim sehr charmanten, zeitweise schrill dröhnenden Mid-Tempo-Feger „Saint Peter“ vermag es Grave, seine einzigartige Stimmfarbe ganz besonders vorteilhaft in Szene zu setzen, das kokett-ironisch betitelte „YOLO“ rebelliert wiederum in allen erdenklich Belangen. Eine reduzierte, leicht zurückgefahrene Industrial-Etikette ist nicht zu leugnen und schnellt, bis auf gelegentlich eingesetzte Ruhepole, energisch nach vorn, ohne dabei vollständig auszubrechen. Eine echte Ballade darf zum Schluss natürlich ebenso wenig fehlen und so beschließt „Mourning Doves“ die zehn Songs umfassende Tracklist sodann mit sanfter Gelassenheit „Into The Black“: Ein Album, das es ohne den vehementen Wunsch und die Unterstützung der treuen Fanbase wohl niemals gegeben hätte. Das wäre aber unglaublich schade, denn das fünfte Release der US-amerikanischen Szene-Lieblinge lebt geradezu von seiner schieren Variation und bietet darüber hinaus noch einen stimmlich enorm gereiften Daniel Graves, der nahezu jede Nummer, ganz gleich ob zart oder hart, mit seinen Shouts, Screams und cleanen Passagen veredelt und diesen so den unverkennbareren Stempel von „Aesthetic Perfection“ aufdrückt. Und diese lassen sich 2019 glücklicherweise noch weniger in eine vorgegebene Schublade pressen, denn je. Es ist genau jener expressive Facettenreichtum, welcher der Musik so unglaublich guttut: Grenzüberschreitung auf ihrem absoluten Höhepunkt, an der sich das oftmals so eingefahrene Genre der schwarzen Szene in Zukunft gern orientieren darf!

Informationen:

http://aesthetic-perfection.net/

https://www.facebook.com/aestheticperfection/

 

Better Strangers - Taxi For Susie (2019)

Genre: Rock / Alternative

Release: 05.04.2019

Label: Spinnup Records

Spielzeit: 29 Minuten

Fazit:

„Better Strangers“ ist eine Alternative Rock-Band aus Berlin. Der außergewöhnliche Gesang - im Refrain sogar dreistimmig - mit nachdenklichen Lyrics, wird von einer Lawine aus Gitarrensounds und Rhythmen begleitet. „Better Strangers“ nehmen die Zuhörer mit auf eine emotionale Reise in ein ganz einzigartiges Gedanken- und Klanguniversum. Die Debüt-EP „Taxi For Susie“ der Berliner Alternative Rock-Band „Better Strangers“ enthält dabei insgesamt fünf Songs, welche sich auf das tiefgreifendste Gefühl überhaupt beziehen, die Liebe - mit all ihren Schattierungen. Susie ist eine Metapher für uns alle. Irgendwann fährt jeder einmal dieses allegorische Taxi oder sitzt auf dessen Rückbank. Der Opener „Try Me“ ist ein bleischwerer Titel mit massiven Gitarren, starkem Groove und einem kraftvollen, sowie melodischen Refrain. Mit „You Got It Good“ liefert das Trio seinen wahrscheinlich eingängigsten Song ab. Beginnend mit einem Frage-Antwort-Spiel zweier Gitarren, entwickelt sich das Stück schnell hin zu einem dreistimmigen Chorus. Dieser und weitere Andere auf „Taxi For Susie“ werden sicherlich in vieler Leute Köpfe hängen bleiben. Und was der Beginn eines Nicolas Winding Refn-Streifens zu sein scheint, ist der Anfang des neuen „Better Strangers“ Musikvideos zu „Rest Your Bones“. Die Bilder transportieren den Zuschauer in eine trübe, urbane Wüstenlandschaft. Dort taucht man in die schmeichelnden Klänge der Gesänge und Instrumente ein, die einen durch die Finsternis tragen. Das in jeweiligen Fachkreisen mit viel Spannung erwartete Debüt erscheint ab dem 05.04.2019 in Form einer rein digital erhältlichen EP via Spinnup Records.

„Taxi, bitte!“. Diesen Satz möchte man scheinbar meinen, ganz plötzlich irgendwo vernommen zu haben. Denn anders ist es wohl nicht logisch zu erklären, dass ebenjenes Transportmittel nur unmittelbar später quasi nicht allein nur vor der grell-bunten Neonlicht-Kulisse eines urbanen Großstadtdschungels, sondern auch vor dem inneren Auge zu halten und seine Türen für einen angenehm unterhaltsamen Kurztrip durch diverse Gefühlswelten aufzustoßen scheint. Wie im offiziellen Pressetext bereits erwähnt, stellt die im Titel ominös erwähnte „Susie“ eine Art Sinnbild für den Rezipienten selbst, ja für jeden Einzelnen von uns dar und so beschäftigt sich das illustre Newcomer-Trio aus Schlagzeuger Karel Řiha, Bassist Chrissi Breinl, sowie Gitarrist und Sänger Jan Olthoff auf seinem Debüt auch mit einem dergleichen universellen Thema, in dem wir alle wohl mannigfaltig sinnierend aufgehen und uns zeitgleich endlos verlieren können: Liebe. Dabei birgt die visuelle Ästhetik des doch recht gewagten Cover-Artworks unstrittig klare 80er-Parallelen, die sich zumindest in musikalischer Hinsicht entgegen des hier mutmaßlich verdächtigten Synthie-Pops und Co. nicht bestätigen sollen und auch inhaltlich geht es stattdessen weitaus zeitloser, denn kalkuliert zu. Der (Retro-)Hype ist nicht real... Zum Glück. Anstelle ausgedienter Klischee-Abhandlungen mit Brechstange und aufgezwungener Nostalgie-Brille, trumpft man schon gleich zu Reiseantritt mit „Try Me“ durch eine sympathisch unbefangene Grundnaivität auf, wobei das (Fahr-)Ziel eines jeden Lebenden und Liebenden auch hier schon selbstverständlich als allgemeiner Leitfaden und übergeordnetes Bild fungiert. Wir alle sind uns oftmals so fremd und im Geiste doch so gleich, oder wie war das? Die signifikant röhrende Gitarrenarbeit trägt das ausgewogene Gesamtbild die meiste Zeit über ziemlich selbstbestimmend, Bass und Drums runden jenes zusätzlich gekonnt ab. Dabei hetzen die „besseren Fremden“ stets nicht zu sehr über die Geschwindigkeitsbegrenzung hinaus, sondern pendeln ihren Sound angenehm sicher zwischen Mid- und Uptempo ein, was zusätzlich auch perfekt in Einklang zur Stimmlage von Olthoff steht, der zumeist eher bedacht und sanft agiert. Auch dann, wenn’s mal so ordentlich groovt, wie bei „You Got It Good“ oder die Bremse zu „Rest Your Bones“, dem einst debütierenden Single-Lebenszeichen aus 2017, angenehm entschleunigend gedrückt wird. Darüber hinaus entwickelt mancher Part eine eigenwillig charmante Dynamik, wenn beispielsweise gleich alle drei Musiker gemeinsam ihren jeweiligen Gesang in die Songs einbringen und scheinbar grundlegend bestehende Strukturen so durch ein klares Alleinstellungsmerkmal aufbrechen. Etwas Bombast konnte sich der Hauptstadt-Dreier in „No One“ aber doch nicht ganz verkneifen, wobei man sich zu „Perfect Day“ dann wieder auf voluminöse Riffs konzentriert. Ein Faktor eint das gesamte Material der EP aber sicher, denn über allen Songs schwebt ausnahmslos eine nicht zu überhörende Eingängigkeit. Zudem weisen alle fünf Lieder ein überraschend hohes Niveau auf, wenngleich einige Teile der Kompositionen hier und da sicher noch etwas Feintuning benötigen. „Taxi For Susie“ ist ein schöner, originell geerdeter Mix aus alternativem Rock und Pop, dem man eine etwaige Extrarunde spendieren sollte, um dessen volles Potential wahrzunehmen... Eigentlich soll man ja nicht zu Fremden ins Auto steigen, aber hier kann man sehr gern mal eine Ausnahme machen!

Informationen:

https://bangupbullet.com/artist/better-strangers/

https://www.facebook.com/Better-Strangers-211684905946090/

bottom of page