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BEITRÄGE:

AutorenbildChristoph Lorenz

Hämatom - Bestie Der Freiheit (2018)


Genre: Metal / Alternative

Release: 26.01.2018


Label: Columbia (Sony Music)

Spielzeit: 52 Minuten

Pressetext:

2017 - Die Welt befindet sich im Umbruch. Alles, was uns verbindet und zu Menschen macht, steht auf dem Spiel. Was wir schufen, beherrscht uns. Und die, die wir riefen, spielen mit uns. Es werden Stimmen laut, die nach Mauern und Zäunen rufen. Stimmen, die gegen alle Werte der Menschlichkeit hetzen. Doch genau diese Stimmen lassen uns aufstehen und kämpfen, denn sie erwecken in uns eine Bestie zum Leben: Die Bestie der Freiheit. Die genau das verteidigt, was es um jeden Preis zu verteidigen gilt: Unsere Freiheit, die Freiheit der Gedanken, des Wortes, der Kunst und der Liebe.

Dieser Freiheit haben sich Hämatom angenommen. Haben sie mit ihrem Herzblut genährt und gemeinsam mit Vincent Sorg (Die Toten Hosen, Broilers, In Extremo, uvm.) produziert und lassen sie auf uns los: Die Bestie der Freiheit hungrig, wild und wütend. Im Gepäck hat die Bestie 13 Songs, die mit unerbittlicher Klarheit und Härte mit dem Irrsinn unserer Zeit abrechnen. Hämatom liefern uns den Soundtrack für den Kampf um das Wertvollste, was uns im Leben bleibt: Die Freiheit.

Kritik:

"Wir waren Helden unserer Zeit, ein Teil der Ewigkeit

Lichterloh, Wir brannten lichterloh

Ich trage das alles noch in mir und geb' es niemals wieder her

Wir brannten lichterloh, halt' noch die Asche in der Hand"

Nur wenige Monate nach ihrer Gründung im Jahr 2004, interpretierten diese Franken bekannte Märchen gänzlich neu und schrieen mit ihrem knüppelharten Debüt protestantisch „Nein“ in die weite Welt hinaus. Sie machten es sich zur Aufgabe, ihre ganze „Wut“ herauszulassen und „Stay Kränk“ zu ihrem ganz eigenen, signifikanten Motto. Der Vierer warnte davor, was alles passieren kann, „Wenn Man Vom Teufel Spricht“, kämpfte unermüdlich mit bissiger Sozialkritik gegen die beängstigend zunehmende Negativentwicklung der gegenwärtigen Generation „Keinzeitmensch“ an und skandierte zuletzt prophetisch „Wir Sind Gott“. Zwischen den einzelnen Stationen lagen zahlreiche Tourneen quer durch Deutschland, mit gut besuchten bis hin zu ausverkauften Konzerten, Shows auf immer größer werdenden Festivals, wie etwa dem Méra Luna oder Wacken Open Air und nicht zuletzt auch eine stetig wachsende Aufmerksamkeit und durchweg verdiente Erfolge. Ihr letzter Silberling erreichte gar Platz 5 in den offiziellen Media Control Charts. Seit nunmehr genau vierzehn Jahren des zelebrierten Thrash Metals, waren, sind und bleiben Schlagzeuger "Süd", Bassist "West", Gitarrist "Ost" und Sänger "Nord" der stechende Dorn im Auge aller Zweifler, der unerklärliche Fehler im System der Kritiker und der schmerzende Bluterguss auf der Haut ihrer Neider: „Hämatom“. Nach dem selbstbewussten Sturm auf die vielbeachteten Top 5 der Musiklandschaft, dem Support für die Mittelalter-Rocker von „In Extremo“, ausgiebigen Live-Aktivitäten in diversen Städten und einer neuen DVD-Aufzeichnung, ist es nun endlich wieder soweit und in der Zwischenzeit hat sich wirklich so einiges getan. In gemeinsamer Arbeit mit Produzent Vincent Sorg sollte ein Nachfolger entstehen, der es in sich hat. Das vorliegende Ergebnis hört auf den Namen „Bestie Der Freiheit“ und erscheint dieser Tage am 26.01.2018. Ein detaillierter und intensiver Blick hinter die stählernen Gitterstäbe ihres Käfigs...

Ein metallisches Riff wird angeschlagen und sägt sich fortan beständig aus der bloßen Stille heraus an die Ohren des Hörers, die Drums ziehen langsam immer weiter an. Es brodelt verdächtig... Und explodiert dann anschließend in einer powernden Melodie aus clubtauglichen Beats, die keinen Zweifel mehr daran lässt, wofür genau die Stunde nun eigentlich geschlagen hat: Es ist „Zeit Für Neue Hymnen“! Die vier Himmelsrichtungen haben ihre gesamt Vergangenheit nun weit hinter sich gelassen, blicken zurück und gleichzeitig doch genauso sehr nach vorn. Ein kraftvolles Loblied auf sich selbst und die eigenen Fans, mit dem endgültig klar gestellt wird, dass man weiß, woher man kommt, für was man steht und vor allem auch was noch alles darauf folgen wird. Der Neuanfang startet exakt jetzt mit diesem Song, der in seinem Aufbau charmant an den eröffnenden Titeltrack des Vorgängers gemahnt und auch in musikalischer Hinsicht werden hier die besungenen Mauern endgültig eingerissen. Ein zurecht selbstbewusster Auftakt. Das anschließende „Mein Leben - Meine Regeln“ präsentiert sich in seinem Tempo zunächst leicht gezügelt, der Härtegrad nimmt jedoch schnell weiter zu. Die schwer schleppenden Riffs gehen straight nach vorne, textlich orientiert man sich weiterhin stark am Titel des aktuellen Albums und verdeutlicht, was wirklich von Bedeutung ist und zählt. Es ist der Musik gewordene Kampf für die eigenen Überzeugungen und essentielle Selbstbestimmung. Der Refrain entfesselt die Bestie dann erst so richtig und lässt ein druckvoll grollendes Gewitter auf den Hörer niederdonnern, die unmissverständliche Botschaft lautet: „Das ist mein Leben, hier gelten meine Regeln!“. „Warum Kann Ich Nicht Glücklich Sein?“... Wahrscheinlich stellen sich diese bedeutungsvolle Frage im Hier und Jetzt weitaus mehr Menschen, als man zunächst annehmen mag. Das eigene Ich versinkt mehr und mehr in zerrüttender Nachdenklichkeit, stellt sich vor schier unlösbare und doch überlebensnotwendige Rätsel. Man wälzt sich des Nachts in den Laken umher, das Lachen ist wie verschwunden. Der Job, die Wohnung, ein voller Kühlschrank, soziale Kontakte und Gesundheit... Scheinbar hat man doch alles Notwendige, was man zum Leben braucht. Oder nicht? Und doch herrscht da diese sonderbare, innere Leere und erzeugt ein tiefes Loch, welches offensichtlich nicht mehr zu stopfen ist. Ein endloser Schlund, der einen immer mehr in sich hinabzieht, beharrlich am sonst so starken Nervenkostüm zerrt und einen langsam aber sicher verzerrt. Der zerbrechliche Auftakt besteht aus sanften Streichern und zurückhaltender Akustikgitarre. Sänger Nord wagt sich hier erstmalig an ausschließlich klaren Gesang heran, in dem deutlich hörbar Melancholie, Nachdenklichkeit und Schmerz mitschwingt. Erst danach setzen erneut harte Saiten und rhythmisches Drumming ein. Die Stimme passt sich an, wird wieder rauer und entlädt sich schlussendlich im Refrain mit der quälenden Frage nach dem „Warum?“. Die Zeiten haben sich geändert, längst ist das Feindbild ein Anderes. Der Schein trügt wie so oft: Die „Mörder“ von heute wohnen in prächtigen Häusern und Palästen. Sie bekleiden wichtige Ämter, fahren teure Autos, zählen nimmersatt ihre Geldscheine und baden im endlosen Luxus. Die wahren Verbrecher tragen Masken. Knallhart und brachial peitscht die wütende Melodie dazu passend voran. Der voran marschierende Takt des Schlagzeugs bestimmt die einzelnen Strophen, immer wieder durchbrochen von aggressiven Zwischenrufen und schließlich vom gebrüllten Chorus mit metallischer Schlagseite abgelöst. Ein wahrhaft klassischer „Hämatom“-Track!

Herzerwärmende Chöre eröffnen danach das folgende „Lichterloh“. Cleaner Gesang trifft auf ein reduzierteres Arrangement aus vorsichtiger Gitarre und dezenten Synthies. Die Drums setzen erst in der zweiten Strophe ein und geben einen rhythmischen Takt vor, bis die komplette Instrumentierung dem folgenden Refrain dann endgültig seine gesamte Kraft verleiht. Es ist eine aufregende Reise zurück in die Vergangenheit, zurück in die eigene Kindheit und Jugend. In eine Zeit, in der man noch unbekümmert, sorglos, wild und frei war. Auf ewig unvergessliche Momente erzählen von langen Nächten, gebrochenen Regeln, dem ersten Kuss und gesammelten Erfahrungen... Und plötzlich ist man erwachsen, die Zeit ist nicht stehengeblieben und weitergelaufen, ohne das man es je bemerkt hätte. Doch sind es gerade all diese Augenblicke, die für immer bleiben. Die Nichts ersetzen und Niemand uns mehr nehmen kann. Eine authentische, gefühlvolle Power-Ballade mit wohligem Nostalgie-Faktor. „Ich Hasse Dich Zu Lieben“ beschreitet fortan wieder gänzlich andere Pfade und geht direkt nach vorne. Entfesseltes Power-Metal-Riffing und merklich erhöhtes Tempo, treffen auf zeitweise mehrstimmigen Gesang und einen packenden Text. Erst kurz vor dem Chorus wird geschickt ein kurzer Ruhepol zum durchatmen gesetzt, bevor das Konstrukt schließlich in einem ungemein starken Hauptteil mündet, der sofort mitzureißen weiß. Wer kennt es nicht? Man hält an etwas oder jemandem fest, obwohl es einem nicht gut tut und doch zieht einen die kleinste Entfernung schon zurück. Man ist emotional abhängig, auf seltsame Art und Weise unendlich weit von einander getrennt und doch verbunden. Die perfekte Definition von Hassliebe und man muss sich zuletzt die Frage stellen: Hasst man es zu lieben oder liebt man es zu hassen? „Lange Nicht Perfekt“ greift dann das Konzept mit der Freiheit nochmal anders auf und wurde zuletzt als dritte Vorab-Single ausgekoppelt. Ein energiegeladener Up-Tempo mit schweren Gitarren und flirrenden Synths, dessen Strophen durch ihre rasante Ader sogleich zum Tanzen anregen und sich in einem Refrain im klassischen Gassenhauer-Stil eines „Totgesagt Doch Neugeboren“ ergeben. Eine schmissige Hymne mit echtem Live-Charakter, der wie prädestiniert für die kommenden Konzerte ist. Einen erneuten Ruhepol gibt es mit „Zur Hölle Mit Eurem Himmel“, das im Mid-Tempo angesiedelt ist und vor allem durch die beruhigende Saiten besticht. Im Kontrast dazu steht der Inhalt, der bissige Kritik an eingefahrenen Mustern und strikten Konventionen äußert. Der nächste Titel ist das absolute Gegenteil und birgt weitere Überraschungen im sonst so krachenden Sound der Franken. Mutig schlägt man hier in eine ähnliche Kerbe, wie auch schon bei den Cover-Versionen des Bonus-Silberlings zum Jubiläumsalbum „X“. Schrill dröhnende Electro-Beats heulen in bester Club-Manier auf. Anders als bloßes Beiwerk, dienen sie hier als Basis und verbinden sich alsbald in eingängiger Manier mit metallischer Urgewalt. Sie steigen während der Strophen noch weiter an und implodieren im Refrain dann endgültig. Ein rasender, krachender Party-Hit nach „Hämatom“-Art, der klarstellt, dass nur wir „Lauter“ sind. Nie zuvor war die totale Zerstörung so dermaßen catchy!

Jetzt wird der Zusammenhalt mit Revoluzzer-Attitüde zelebriert. Auf ins Chaos mit dem unerschütterlichen Hang zur Veränderung. Die Drums bestimmen den Refrain, der mit lauten „Ohoho“-Chören aufwartet und die besungene Armee der Außenseiter versinnbildlicht. „Unter Strom“ gemeinsam gegen den Strom. Das balladeske „Bis Zum Letzten Atemzug“ versprüht mit seinen schallenden Glocken gleich zu Beginn das Flair eines Western-Klassikers. Verwegene Vibes bringen raue Atmosphäre auf, während Nord erneut in normaler Stimmfarbe singt. Es geht um Ehrlichkeit, wahre Freundschaft, eine unvergessener Zeit und tiefe Verbundenheit. Ein emotional packender Abgesang, durch den es etwas leichter fällt, die sinnbildliche Fackel weiterzutragen. Ein Blick in die Zeitung und die Nachrichten lässt dieser Tage nachdenklich werden: Die Flüchtlingskrise, teils fragwürdig Politik und der damit einhergehende Fremdenhass sind omnipräsent. Ein Land im gefährlichen Wandel. Die Prozentzahlen fragwürdiger Parteien steigen erschreckend an, wieder hört man die alten Parolen auf Demonstrationen in den Straßen. Die Monster rotten sich besorgniserregend schnell wieder zusammen und die Gesellschaft steuert zielstrebig auf ihre eigene Vergangenheit zu. Einer der härtesten Tracks auf dem neuen Album mit wütendem Druck und eine echte Dampfwalze auf bewährte Art. Der eingängige Refrain birgt dann nochmals ordentlich Mitsing-Potential. Gemeinsam gegen Rassismus und „Wehleidige Monster“! Wer ist stärker? Wer hat mehr Macht? Hinter jedem Wettrüsten und Kräftemessen stehen noch immer echte Menschen mit einer Geschichte und Vergangenheit. Mit Gedanken, Gefühlen, Freunden und Familie. Kurzum: Ein eigenes Leben. Doch das wird dabei nur allzu oft ausgeblendet und vergessen. Sie alle ziehen im Gleichschritt zum „Todesmarsch“ in den Krieg und geben ihre Zukunft für den Sieg auf, haben die titelgebende Freiheit noch nie kennengelernt. Das Arrangement ist ausschließlich symphonisch gehalten, wird nicht durch konterkarierende Elemente aufgebrochen und steigert sich zum Abschluss in einen orchestralen Bombast. Ein ungewohntes und zugleich spektakuläres Finale, welches den Hörer zutiefst ergriffen zurücklässt.

Tracklist:

01. Zeit Für Neue Hymnen

02. Mein Leben - Meine Regeln

03. Warum Kann Ich Nicht Glücklich Sein?

04. Mörder

05. Lichterloh

06. Ich Hasse Dich Zu Lieben

07. Lange Nicht Perfekt

08. Zur Hölle Mit Eurem Himmel

09. Lauter

10. Unter Strom

11. Bis Zum Letzten Atemzug

12. Wehleidige Monster

13. Todesmarsch

Fazit:

Gott spielen ist Geschichte, denn ab jetzt ist es endlich wieder Zeit für neue Hymnen aus dem Hause von „Hämatom“! Mit „Bestie Der Freiheit“ legen die vier Himmelsrichtungen dieser Tage ihr nunmehr siebtes Studioalbum vor und haben sich mit einigen Veränderungen mehr als erfolgreich dem Stillstand des festgefahrenen Genres erwehrt. Doch keine Sorge, allzu entfremdende Experimente wagen „Hämatom“ nicht und erfinden das Rad ihrer musikalischen Sparte erst recht nicht neu. Warum auch? „Never change a running system“. Dafür lässt sich der Vierer aus Franken die titelgebende Freiheit dazu, allerhand erfrischende Nachjustierungen und Verfeinerungen im jeweiligen Rahmen vorzunehmen: Im Vordergrund stehen nun nicht mehr ausschließlich menschliche Abgründe und beißende Kritik an System und Gesellschaft, sondern auch persönliche Gedanken, Erlebnisse und Emotionen. Die sonst so wilde Bestie beginnt nach über zehn Jahren authentisch zu menscheln und wird für den aufmerksamen Hörer gerade dadurch umso echter und nahbarer. Der dargebotene Sound gleicht sich dem äußerst homogen an und lotet die einst gesteckten Grenzen angenehm weiter aus. Neben den gewohnt energetischen Up-Tempos, hammerharten Dampfwalzen und ergreifenden Balladen, finden sich nun auch immer mehr Hybride dazwischen, welche die jeweiligen Elemente und Kernkompetenzen schlüssig miteinander verknüpfen, was das Gesamtbild merklich abrundet. So spielt man oftmals geschickt mit verschiedenen Wechseln des Tempos, der Stimmung und nicht zuletzt auch des Gesangs. Sowohl in thematischer als auch musikalischer Hinsicht zeigen sich „Hämatom“ auf ihrem kommenden Release so unberechenbar und abwechslungsreich wie nie zuvor. Süd, West, Ost und Nord sind ein gutes Stück weit eingängiger und massentauglicher geworden, doch ohne dabei die eigenen Wurzeln zu verleugnen, wenngleich es dem ein oder anderen eingeschworenen Alt-Fan an manchen Stellen sicher besonders sauer aufstoßen dürfte. „Bestie Der Freiheit“ erscheint am 26.01.2018 als Download auf den gängigen Portalen, CD im Digipak, rote Doppel-Vinyl im Gatefold-Cover und streng limitierte „Freak“-Box.

Informationen: www.haematom.de https://www.facebook.com/haematommusic

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