Lord Of The Lost - Empyrean (2016)
Genre: Metal / Alternative
Release: 29.07.2016
Label: Out Of Line (rough trade)
Spielzeit: 54 Minuten
Pressetext:
Mit Empyrean haben Lord Of The Lost ein dystopisches Future-Metal-Epos geschaffen. Das Konzeptalbum entführt den Hörer mit einem furiosen Mix aus Gothic Metal, Glam, Electro, Prog und Industrial auf eine fesselnde Science-Fiction-Odyssee.
Nach Jahrhunderten der fortschreitenden Selbstvernichtung begibt sich die Menschheit auf die Suche nach Empyrean , einer vermeintlich perfekten Welt, welche die Hoffnung auf Erlösung verspricht. Mit ihrem neuen Space-Trip haben Lord Of The Lost ihr bisher vielschichtigstes und ambitioniertestes Album erschaffen. Die für die Band typischen, harten Metal-Attacken, die sich im stetigen Clinch mit dunkel-melodischen Passagen und einem Faible für griffige Ohrwurm-Melodien befinden, werden diesmal von einem dominanten, elektronischen Fundament gestützt, für das sich Lord Of The Lost die Berliner Electro-Band Formalin als Co-Produzenten ins Boot geholt haben. Hinzu kommen epische Choral-Refrains im Stile der goldenen Ära des Glam-Rock, ein mitreißendes Duett mit der Newcomerin Scarlet Dorn im monolithischen Rocker Black Oxide , harte Industrial-Metal-Attacken, filmisch wirkende Düster-Passagen und Prog-Anleihen und verbinden sich zu einem Gesamtwerk, das einen förmlich in die Geschichte hineinzieht. Die filmreife Dark-Metal-Space-Opera wurde in den Hamburger Chameleon Studios mit einem satten Breitwand-Sound produziert. Das neue Album von Lord Of The Lost erscheint als Album-CD, Deluxe Doppel-CD mit Bonus-Mini-Album The Final Chapter Of Mankind , auf welchem die Geschichte von Empyrean als durchgehende, musikalische Story erzählt wird und als limitierte Fan Box mit exklusiver Bonus-CD, die Empyrean als Kopfhörer-3D-Mix enthält, einer exklusiven DVD mit den Videoclips der Band, sowie einem Gym-Bag im Lord-Of-The-Lost-Design. Das letzte Kapitel der Menschheit hat gerade erst begonnen...
Kritik:
„Now welcome dear apocalypse
We dance in raining stars
We turn this nightmare into bliss
Snowing fire and raining stars“
„Lord Of The Lost“ waren, sind und bleiben einfach ein Phänomen für sich. Bespielten die Hamburger vor gut fünf Jahren noch kleinste Clubs und verdingten sich als Support-Act für den ein oder anderen Top-Act, so dürfen sich die Mannen um Mastermind Chris Harms seit geraumer Zeit mit erfolgreichen Veröffentlichungen, ausverkauften Tourneen und Spitzenpositionen in den Running Ordern der bekanntesten Szene-Festivals rühmen und sich anno 2016 dabei zweifelsohne selbst als feste Größe ihres Genres betrachten. Noch nicht allzu lange ist es her, als das dreckig-rockende „Die Tomorrow“ über den Floor so mancher Düster-Disco wummerte und auch der nicht unwesentlichen Hürde eines ebenbürtigen Nachfolgers, stellte sich die Formation mit dem Release von „From The Flame Into The Fire“ mit Bravour und distanzierte sich auf diesem Wege von der Deklarierung eines bloßen One-Hit-Wonders. Erbarmungslose Gitarrenwände, große Melodien, erhabene Hymnen, einfühlsame Balladen, viel Emotion, ein eindringlicher Gesang, sowie niemals sinkendes Ohrwurmpotential stehen für den nicht abreißenden Siegeszug der Band und kein Ende ist in Sicht. Doch der Lord und seine Mitstreiter können auch ganz anders: Im Rahmen des „Swan Songs“-Konzepts scharrte man ein eigenes Ensemble um sich und kredenzte seinen Fans neben einem orchestral angehauchten Album, spezielle Konzertabende in ausgewählten Locations, ein Hoch an Gefühlen und Gänsehaut pur. „Lord Of The Lost“ goes Klassik. Nur ein Beleg von vielen dafür, wie wandelbar diese Ausnahmekünstler eigentlich sind. Nach der Veröffentlichung der EP „Full Metal Whore“, die dann wieder in deutlich metallischere Gefilde verschlug und einer kaum spürbaren Pause, gab man mit der ersten Single-Auskopplung „The Love Of God“ erst kürzlich den Startschuss für die anstehende Space-Odyssee in fremde Welten. Die Meinung der Community dazu fiel geteilt aus. Schien sich der erste Appetizer ob des unverwechselbaren, da bekannten Sounds noch nicht völlig vom letztmaligen Konzept abgenabelt zu haben, so konnten die Hanseaten mit dem restlichen Material in Sachen Konzept und Klang jedoch noch einige Überraschungen in der Hinterhand halten. Warum alles gänzlich anders als zuvor und dabei doch irgendwie vertraut und gleich geblieben ist, erfahrt ihr jetzt in der großen Review zum neuen Epos „Empyrean“.
Ein martialischer Paukenschlag schreckt bereits in der ersten Sekunde nach Betätigung der Play-Taste auf. Ein lautes, unnachgiebiges Dröhnen schließt sich dem direkt an und schallt wie aus den dunkelsten Tiefen eines Maschinenraums hinein in das Nichts. Gerade bevor sich der geneigte Hörer von diesem kleinen Schockmoment erholen und in Sicherheit wähnen könnte, setzt ebenjenes Geräusch ein weiteres Mal ein und unterbindet das mögliche Aufkommen jeglicher Beruhigung mit einem Mal. Während sich diese akustische Kulisse repetitiv wiederholt und so das grundlegende Fundament für den Opener „Miss Machine“ bildet, steigt auch die allgemeine Lautstärke mehr und mehr rapide an. Diese vermischt sich dann alsbald mit synthetischen Sound-Skizzen und verzerrten Wortfetzen, bevor ein straightes Riff losbricht und sich, von anheizender Elektronik unterfüttert, seinen groovenden Weg durch diesen cineastischen Auftakt und direkt hin zu den Ohren sucht. Als Frontmann und Sänger Chris Harms dann schließlich das gesungene Wort ergreift, legt sich das brodelnde Gewitter überraschend und wagt es nur hin und wieder, in unterstützenden Salven durchzusickern. Ansonsten dominieren überwiegend Drumming und symphonisch angelegte Elemente die Strophen, bevor sich das gesamte Instrumentarium kurz vor dem Refrain wieder zu vermischen und in ein grelles Blitzgewitter echter Heavyness verwandeln zu scheint. Dieser kommt der grundlegenden Note des eben beschriebenen Einstiegs nach und präsentiert sich dann auch als umso kräftiger. Weniger schleppend und epochal inszeniert dann im folgenden „Drag Me To Hell“, das mit treibenden Rhythmen und knackig catchy daherkommt. Während Harms im dunklen Sprechgesang agiert, immer wieder von einem growlenden Echo begleitet, steigern sich Schlagzeug und Saiteninstrumente unterschwellig, so als wollten sie sich auf einen nahenden, gipfelnden Ausbruch vorbereiten. Diesen soll es dann auch in bester „LOTL“-Manier geben, aggressive Shouting-Parts eingeschlossen. Ein starker Titel, der ebenso wie das folgende „The Love Of God“, mit seinen schiefen, verzerrten Elektro-Sequenzen, wohl besser zur Eröffnung des neuen Werks geeignet gewesen wäre. Was diese Titel beide gemeinsam haben, ist wohl vor allem der bekannte Konsens der Hamburger, welcher sich mit seinen harten Passagen schon fast zum Metal hin bewegt, dann aber immer wieder den schmalen Grad auszubalancieren und zum hohen Grad an Eingängigkeit zurückzukehren weiß. Wie auch schon auf dem Vorgängerwerk sicher ein Gang über dünnes Eis und ein heftiges Kratzen an den Genre-Grenzen, doch ebenso spannend, frisch und unterhaltsam. Ein Groß dieser Magie verliert der neue Output dann auf der anderen Seite der Waage auch wieder aus exakt den gleichen Gründen, denn es ist nicht darüber hinwegzutäuschen, dass das gerade Gehörte doch mindestens genauso gut von den Tracklisten der vorangegangenen Werke stammen könnte.
Bevor man sich allerdings zu sehr mit der Frage nach dem Verbleib nicht unwesentlicher Innovationen beschäftigen könnte, verlassen Harms und Co. bereits betretene Pfade und lösen sich von der Sicherheit des Altbewährten: „Raining Stars“ heißt da die Lösung und schon allein der Titel selbst, vermag es dabei so gut wie kein anderer, das futuristische Konzept aufzugreifen und den vorhandenen, roten Faden weiterzuspinnen. Denn auch wenn es auf den ersten Blick etwas ungewohnt erscheinen mag, so zieht sich doch eine unterschwellige Story mit Botschaft durch die neue Veröffentlichung, welche sich, passend auf aktuelle Weltgeschehnisse und Problematiken übertragbar, mit der Suche einer neuen Heimat namens „Empyrean“ beschäftigt, nachdem die Menschheit ihren Planeten nahezu ausgebeutet und sich selbst fast ausgerottet hat. Nun scheint die zuvor angewendete Aufwärmphase vorüber, mit welcher „Lord Of The Lost“ den Übergang von alten Tugenden hin zu gänzlich neuen Stilistiken schaffen wollten. So offenbart der Quasi-Titeltrack, unter dessen Namen auch die kommende Tour stehen wird, gänzlich neue Elemente und nicht wenige dürften zu Beginn einen Hauch von perplexer Befremdlichkeit verspüren. Das, was man da hört, ist definitiv und unverkennbar die Musik von Harms und Co., anlässlich des gegebenen Rahmens jedoch klanglich futuristisch versetzt. Stark wie noch nie, herrscht hier zu Beginn fast ausnahmslos Electro pur, organische Instrumente sucht man vergebens. Einzig und allein der Gesang erinnert noch an die Ursprünge und erschafft so völlig Neues, die Lyrics erzählen von einem Liebespaar, welches sich dem nahenden Weltuntergang unter einem hinabhagelnden Sternenmeer stellt und so der unumgänglichen Apokalypse in Zweisamkeit entgegensieht. Erst im Refrain greift man wieder zu Gitarre und Drums, gesanglich getreu der beiden Vorgänger-Songs in bester Shout-Manier vorgetragen. Doch geht die metallische Seite unter den wild surrenden Beats nahezu bewusst unter, ein deutliches Experiment und ebenjener Gradwandel, welcher schon „From The Flame Into The Fire“ von vorherigen Alben und Einheitsbrei überraschend abhob. Eine Art Club-Kracher der Marke „Blood For Blood“, im Weltraum-Genre angesiedelt. Zuerst ungewohnt, dann lieb gewonnen. Der wortwörtliche Sprung in andere Sphären und das erneute Ausloten der eigens gestreckten Grenzen, einem Einreißen der Mauern aus Erwartungen und Konventionen gleich, darf hier ein weiteres Mal als geglückt betrachtet werden.
Das melancholische „In Silence“ kommt dem gleich und sorgt schon zu Beginn für die passende Stimmung. Die anfänglichen, atmosphärischen Sounds, welche entfernt an sehnsuchtsvolle Wal-Gesänge erinnern und eine gewissermaßen nautische Atmosphäre vermitteln, erzeugte Fronter Harms laut eigenen Aussagen zufällig mit einem einfachen Bürostuhl im Studio und arbeitete diese Idee anschließend aus. Mit dieser Hymne steht eine weitere, starke Ballade ins Haus, die durch aufregende Klang-Collagen, ergreifende Textzeilen und eine wunderschöne, fast zerbrechlich wirkende Melodie, direkt ins Herz trifft.
Für den folgenden Song holten sich „LOTL“ mit Newcomerin Scarlet Dorn dann einen besonderen Gast in ihr Raumschiff, „Black Oxide“ gesanglich zu veredeln. Und tatsächlich: Die beiden Stimmen, so konträr sie auch sein mögen, harmonieren sowohl abwechselnd, als auch in direkter Kombination perfekt miteinander. Dorn versteht es durch ihr sanftes Organ genau, den dunklen Ton von Harms zu ergänzen und dem Titel unaufdringlich, doch merklich ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Die Struktur an sich hingegen wirkt gewollt rau und kantig, weiß aber dennoch, wie sie sich schnell in die Gehörgänge fräsen kann. Rückblickend bleibt bis auf einen gelungenen Break jedoch nicht sonderlich viel, was zu mehrmaligem Hören verleiten würde. Ein Lichtblick ist da „Interstellar Wars“. Hier knallen wieder vordergründig die Saiten, zum Hauptteil hin setzt dezent verpoppte Attitüde ein. Die Keyboard-Sounds präsentieren sich als stimmungsvoller Bonus und kommen griffig, doch gleichermaßen auch ein wenig überspannt und klischeebeladen daher. Den Mut zur kleinen Innovation und zum verlassen Genre-typischer Konventionen, findet man im Anschluss mit dem wuchtigen „Doomsday Disco“, einem augenzwinkernden Experiment, wie es treffender nicht sein könnte. Getreu seiner Titelgebung regiert hier klar die Tanzbarkeit, welche durch ironisch-charmante Weise und den völligen Verzicht auf altbekannte Ausgestaltung dargebracht wird. Der Gesang fast bis auf die Unkenntlichkeit elektronisch verzerrt, der Beat technoid und leicht retrolastig. Zusätzliche Echo-Effekte pushen das Clubbing-Gefühl weiterhin, bevor brutale Drum- und Stream-Passagen die aufgesetzte Monotonie zerreißen und für den richtigen Schmiss im Sound sorgen. „Death Penalty“ hingegen sorgt dann wieder für deftige Riffs, kommt in seinen Grundfesten aber als uninspiriert und ideenarm daher. Zu vorhersehbar wirken Melodie und Lyrics im Einklang miteinander und vermögen es auch nach erneuten Anläufen nicht, hier viel mehr als einen netten Zusatz zu kreieren. Einem recht komplexen und zugleich umso wichtigerem Thema, nimmt man sich dann mit „No God No War“ an, welches auf den Punkt und knallhart ausgestaltet ausfällt. Der mächtige Refrain tut dann sein übriges dazu und katapultiert die Nummer in ungeahnte Höhen. Die Finalrunde wird dann durch das balladeske „The Interplay Of Life And Death“ eingeleitet, das wieder deutlich sanfter und eingängiger ist und durch seinen Hymnen-Charakter einen klaren Kandidaten für die Live-Shows abgibt. Relativ schwach endet das Album dann mit „Utopya“ und „Where Is All The Love“. Solide Melodieführung und ebenso geartete Textfragmente schaffen einen runden, wenn auch nur wenig spektakulären Abschluss und lassen letztlich etwas unbefriedigt zurück.
Eine echte Besonderheit haben sich der Lord und seine Mitmusiker aber noch aufgehoben: Auch um die zweite CD wurde ein eigenes Konzept gestrickt und anstatt den Fans auf diesem Wege halbgare Remixe als bloßes Füllmaterial zu kredenzen, spendiert man dem Platz auf diesem Rohling ein eigenes Mini-Album, genannt „The Final Chapter Of Mankind“, auf welchem sich tiefergehend mit der Vorgeschichte zu „Empyrean“ beschäftigt wird. Schon beim ersten Song, dem elegischen „Adonai“, wird deutlich, dass sich die Hamburger hier völlig befreit ihren kreativen Schüben hingeben konnten. Nicht selten nehmen die einzelnen Songs hier epische Ausmaße an und erinnern von ihrer Machart her an ganz große Filmmusik. Insbesondere die Verquickung von symphonischen Elementen, mit dem markanten Metal-Sound macht hier einiges her und zeugt so manches Mal von einem Höchstmaß an Virtuosität. Durch die düstere Grundnote verursacht hier ausnahmslos jeder Ton Endzeitstimmung pur und schürt mit aufpeitschenden Wechselspielen eine wahrhaft aufwühlende Atmosphäre. „Now We Are The Aliens“ oder „Traveller’s Wounds“ kommen allesamt erdig rockend daher, Gesangpassagen und ausladende Klanglandschaften stehen im direkten Schlagabtausch miteinander und sind dennoch sowohl perfekt abgestimmt, als auch eingängig. So ergibt sich eine völlig eigenständige und klanglich individuelle Reise, die um einiges härter, runder und ergreifender daherkommt, als so mancher Song des vollwertigen Hauptwerks.
Tracklist:
CD 1
01. Miss Machine
02. Drag Me To Hell
03. The Love Of God 04. Raining Stars
05. In Silence
06. Black Oxide (feat. Scarlet Dorn)
07. Interstellar Wars
08. Doomsday Disco
09. Death Penalty
10. No Gods No War
11. The Interplay Of Life And Death
12. Utopya
13. Where Is All The Love
CD 2
01. Adonai
02. Lament For The Condemned
03. Now We Are The Aliens
04. Lost In Oblivion
05. Traveller’s Wounds
06. Wishing On A Scar
Fazit:
„Schuster bleib bei deinem Leisten“. Oder besser: Keine Veränderung ist jemals leicht. Die Quintessenz aus genau diesen Weisheiten, bekommen die Hamburger von „Lord Of The Lost“ und ihre treue, stetig wachsende Hörerschaft mit dem neuesten Werk „Empyrean“ deutlicher zu spüren, als ihnen lieb sein dürfte. Mit dem gehypten „Die Tomorrow“ eroberten die Hanseaten die Szene seinerzeit wie im Sturm, der Nachfolger „From The Flame Into The Fire“ vermochte es, daran anzuknüpfen, ureigene Stärken weiter auszubauen und ganz nebenbei etwas Neues zu schaffen. Ausverkaufte Headliner-Shows und beste Positionen auf nahezu allen schwarzen Festivals, bestätigten diesen Erfolg. Genau an diesem Punkt hakt es beim Neuling letztlich. Dort, wo sich eine strikte Weiterentwicklung oder Verfeinerung des selbst konzipierten Sounds befinden sollte und dort, wo ein frischer Wind das musikalische Schaffen weiterhin interessant halten könnte, herrscht die meiste Zeit über nur ernüchternde Leere. Es ist unverkennbar „Lord Of The Lost“, die da durch die Boxen knallen und auch ist das neueste Material alles andere als schlecht, doch wirkt es ein wenig so, als wollte man sich selbst gänzlich neu erfinden und das eigene Tun zu sehr ausweiten, zu komplex sein. Und es stimmt: Stillstand bedeutet Tod und es dürfte für Musiker in diesen schwierigen Zeiten wohl nichts schlimmeres geben, als an diesem zu scheitern und sich das Genick zu brechen. Irgendwie lässt das Gefühl nicht los, das hier definitiv zu viel gewollt und zu wenig davon in der vorgegebenen Zeit erfüllt werden konnte. Der Story-Ansatz ist interessant und löblich, geht jedoch stellenweise zu sehr unter und wirkt, genau wie die verstärkte Synthie-Komponente, eher aufgesetzt, denn ergänzend innovativ. Alles in allem fallen der Lord und seine Band mit ihrem neuen Release keinesfalls zurück, erreichen aber auch keine neuen Höhen. Zieht man die Dreingabe von Konzept und neuen Einflüssen ab, bleibt nicht viel mehr, als eine weitere Ansammlung von Songs, die genauso gut auch auf einem der letzten Werke erschienen sein könnte. So blickt man hinter dem Mantel des Mysteriösen lediglich dem Gewohnten entgegen, was zwar weder schlimm, noch sonderlich aufregend ist. Eine solide Leistung mit einigen Krachern und Ohrwürmern aus der Hitschmiede der „Chameleon Studios“, bleibt die Saga um „Empyrean“ aber alle mal.
Informationen:
http://lordofthelost.de
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