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BEITRÄGE:

AutorenbildChristoph Lorenz

Mono Inc. - „Alive and Acoustic"-Tour - Christuskirche, Bochum - 05.02.2015



Veranstaltungsort:

Stadt: Bochum, Deutschland

Location: Christuskirche

Kapazität: ca. 500

Stehplätze: Nein

Sitzplätze: Ja

Homepage: http://www.christuskirche-bochum.de

Einleitung:

Es ist der 05.02.2015, die erste Woche im Februar des neuen Jahres. Und noch immer zieht eisige Kälte durch die Straßen des Ruhrpotts. Was liegt also näher, als sich bei einem gemütlichen Akustik-Konzert ein wenig aufzuwärmen? Für die Show muss ich ausnahmsweise mal keine allzu weite Fahrt auf mich nehmen, denn mein heutiges Ziel ist die Christuskirche. Zentral gelegen und inmitten im Herzen der Stadt Bochum, erhebt sich der aus Kriegszeiten erhaltene neugotische Glockenturm, in dunkelblaues Scheinwerferlicht getaucht. Direkt aus dem nahe gelegenen Parkaus kommend, reihe ich mich in die mittlerweile überschaubare Schlange am Einlass ein, der Großteil der Besucher ist offenbar schon drin. Und tatsächlich: Inmitten der Christuskirche herrscht vorfreudiges Gewusel. In der kleinen Eingangshalle, vor dem Merchandise-Stand und in der Haupthalle. Die Bänke sind randvoll mit Gästen, nur weiter hinten und an den Seiten lassen sich noch ein paar Plätze finden. Um die Kapazität etwas auszuweiten, wurde sogar der ebenfalls gut ausgelastete Oberrang geöffnet und einige Stühle zu den Seiten für die Nachzügler aufgestellt. Für Nachzügler wie mich. Weiter hinten erhasche ich noch einen guten Platz, mit guter Sicht auf die gegenüber liegende, abgedunkelte Bühne. Die Band hat also einen komplett eigenen Aufbau dabei, mit allerhand Lichttechnik ausgestattet und Instrumenten bestückt. Einen Support gibt es heute Abend nicht und da bis zum Beginn um 20 Uhr noch etwas Zeit ist, begebe ich mich zurück in die Lobby um mir die Fanatiker genauer anzusehen. Hier finden sich Artikel von klassischen T-Shirts und Kapuzen-Zippern mit dem Logo-Raben der Band, bis hin zu einem exklusiven Tour-Shirt, diversen Kleinigkeiten und einem offiziellen "Mono Inc."-Vodka. Also nahezu alles was das Fan-Herz begehrt. Ich drücke mir einen Stempel zum erneuten Einlass auf die Hand und trete für eine Zigarette vor die Tür, an die klare Abendluft. Schon in wenigen Minuten beginnt die Show und somit mache ich mich mit den übrigen Frischluft-Fanatikern erneut in Kirche auf, um nichts zu verpassen. Kurz danach sitze ich auf meinem zuvor gewählten Platz und das Licht erlischt. Es geht los!

Mono Inc.:

Die Venue liegt nun völlig im Dunkel, während die Musiker unter Jubel nacheinander die Bühne betreten und an ihren Instrumenten Platz nehmen. Für ihre aktuelle "Alive & Acoustic"-Tour haben sich "Mono Inc." die Unterstützung von zwei Gastmusikern geholt. Sebastian Rupio besetzt das Schlagzeug auf der Bühnenmitte, während Felix Gerlach als Cellist fungiert. Am Bass ist wie immer Manuel Antoni zu hören, die Lead-Gitarre übernimmt Carl Fornia. Direkt hinter ihm nimmt die schwangere Katha Mia am Piano Platz, ebenfalls zuständig für den weiblichen Gesangs-Part im Background. Die Bühne wird in sanftes Licht getaucht, während die Scheinwerferstrahlen sich gen Publikum richten und der Opener "Gothic Queen", im wunderschönen Akustik-Gewand erklingt. Nun setzt auch der Gesang von Frontmann Martin Engler ein, welcher allerdings nicht direkt auf der Bühne, sondern inmitten der Kirche erscheint und während der Performance langsam durch die Reihen schreitet. Fans werden die Hände gereicht, man umarmt und begrüßt sich. Kurz vor dem letzten Refrain nimmt Engler seinen Platz in der vorderen Mitte der Bühne ein. Die Gäste sind begeistert und applaudieren der Band, welche auch sogleich "Symphony Of Pain" anstimmen, zu welcher die Bühne passend zu den Textzeilen "Blood red rain..." in rotem Licht geflutet wird. Neben den Musikern an ihren Instrumenten, sowie den auf Podesten drapierten Lichtkegeln, zieren einige Straßenlaternen das Bühnenbild, welche nun im Takt der Musik aufzuleuchten beginnen. Nach einer Begrüßung und der Anmerkung zum "allerersten Mal in einer Kirche zu spielen", folgt das von der Gratis-Akustik-EP bekannte "Twice In Life", sowie "Seligkeit" vom vom aktuellen Studio-Album "Nimmermehr". Zwischen den einzelnen Songs wird immer wieder ein bisschen mit dem Publikum interagiert und gewitzelt. So teilt Sänger Martin das Publikum anfangs etwa in drei Kategorien auf, welche die "Gutaussehenden" zu seiner Linken, die "Schönen" zu seiner Rechten und die "Reichen" auf der Empore beinhalten. Dieser Gag mündet im späteren Verlauf des Konzertes noch in einem Gesangs-Wettbewerb, zwischen den Unterteilten und auch ansonsten nimmt man sich selbst nie zu ernst. Während die Bühne in violettem Licht erstrahlt, tritt Katha Mia nun nach vorn, um gemeinsam mit Martin das Duett "In My Darrest Hours" zu singen. Wie schon von den Alben bekannt, harmoniert ihre klare, helle Stimme hervorragend als Gegengewicht zur dunkel-verruchten Stimmfarbe des Frontmanns. Definitiv ein absoluter Gänsehaut-Moment an diesem Abend. Von der "Pain, Love & Poetry" erklingt danach mit "Life Hates You" ein älterer Song, bevor mit dem Klassiker "Get Some Sleep" vom selben Album der erste Teil des Sets beschlossen und die etwa 20 minütige Pause eingeleitet wird. Bis jetzt sind erst etwa 40 Minuten vergangen, der zweite Teil soll laut Aussage des Sängers "laut und schmutzig" werden. Ich verbringe die Pause mit einem weiteren Gang zum Merch, sowie einer kleinen Runde vor der Tür um die Beine zu vertreten und etwas mit anderen Konzertbesuchern zu plaudern.

Pünktlich um 21 Uhr erlischt das Licht innerhalb der Christuskirche ein weiteres Mal und die Band entert zu "Temple Of The Torn" erneut die Bühne. Ein Großteil der Besucher ist nun aufgestanden, um gemeinsam mit der Band zu singen, zu tanzen und zu klatschen. Egal ob im Mittelschiff der Kirche, an den Seiten oder auf der Empore: Die Stimmung ist ausgelassen. Großer Körpereinsatz wird ebenso bei "This Is The Day" und "Arabia" gefordert, fast wie bei den regulären Rock-Shows der Band, werden hier die Arme in die Luft gerissen. Einen kleinen Dämpfer erhält die Stimmung mit der kritischen Ansage zum folgenden Titel "Kein Weg Zu Weit", welches von Kindesmissbrauch und Gewalt in der Familie erzählt und das Publikum zur erneuten Stille besinnt. Danach folgen mit "In My Heart" und "Revenge" zwei weitere Nummern, welche sich mittlerweile fest im Klassiker-Repertoire von den Monos manifestiert haben. Mit dem "Prince"-Cover "Purple Rain" und dem berüchtigten "Iggy Pop"-Song "The Passenger", zu welchem Martin Engler selbst wieder zur Gitarre greift, geht es dem Ende des Abends entgegen. Doch natürlich darf der Über-Song "Voices Of Doom" zum Abschluss nicht fehlen, bei welchem alle Fans noch einmal kräftig mitsingen, selbst als die Band die Bühne verlässt. Nach sich mehrenden "Zugabe"-Rufen ihrer Anhänger, kehren "Mono Inc." dann doch noch ein letztes Mal zurück um mit "The Best Of You", welches sie dem verstorbenen Udo Lattek widmen, ihr Set zu beschließen. Um kurz vor 22 Uhr ist das Konzert beendet und die Gäste verlassen allmählich ihre Plätze, um nach draußen oder ins Foyer zu gehen, wo die Band nach der Show noch für Autogramme und Fotos zur Verfügung steht. War die erste Hälfte noch eher ruhig gehalten, kamen im zweiten Part treibendere Stücke zum tragen. Dennoch fehlten einige Evergreens und Stücke von CD 2 des Best-Of-Albums "The Clock Ticks On" und auch kleine Besonderheiten oder gar Überraschungen in Setlist oder Performance blieben leider aus. Dies ist mit Sicherheit der mit etwa 100 Minuten, zu kurz gehaltenen Spielzeit geschuldet, welche aber auch durch die Schwangerschaft von Drummerin Katha Mia nachzuvollziehen ist. Alles in allem ein runder Abend und ein grundsolides Unplugged-Konzert, mit vielen bekannten und einigen raren Songs im akustisch-zerbrechlichen Gewand.

Setlist:

01. Gothic Queen

02. Symphony Of Pain

03. Twice In Life

04. Seligkeit

05. In My Darkest Hours

06. Life Hates You

07. Get Some Sleep

08. Temple Of The Torn

09. This Is The Day

10. Arabia

11. Kein Weg Zu Weit

12. In My Heart

13. Revenge

14. Purple Rain ("Prince" Cover)

15. The Passenger ("Iggy Pop" Cover)

16. Voices Of Doom

17. The Best Of You

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